Als mir meine Mutter gesagt hat, wo wir Silvester 2011/2012 feiern hab ich mich vor Freude gar nicht mehr eingekriegt. MARRAKESCH! Mein erstes Mal in Afrika, mein erstes Mal außerhalb von Europa überhaupt.
Voller Vorfreude ging es zum Flughafen und ins Flugzeug. Aber bevor ich das warme Winterwetter in Marokko genießen konnte, mussten wir einen unglaublichen Flug überstehen. Viele weitere Flugreisen später kann ich sagen, dass das der schlimmste Flug meines Lebens war (bis jetzt).
Man hat doch schon einen kleinen Vorgeschmack auf Marokko bekommen, denn man wurde mit ohrenbetäubender orientalischer Musik und einem, ich drücke es höflich aus, orientalischen Gestank empfangen. Ich konnte es nicht erwarten wieder aus diesem Flugzeug auszusteigen und der Bildschirm auf der der zurückgelegte Weg angezeigt wurde, zeigte dass wir uns gerade über Marokko befinden, aber anstatt dass wir landen, sind wir noch eine Stunde über Marokko und Marrakesch gekreist.
Wir haben uns natürlich gewundert, warum wir nicht landen, ob es Probleme gibt, und so weiter.
Irgendwann sind wir dann doch ganz normal gelandet und man hat uns dann gesagt, dass sie nicht landen durften, weil der König von Marokko da war.
Im Club wurden wir mit einem frischen Pfefferminztee begrüßt, und der Pfefferminztee war wirklih so etwas wie ein roter Faden in unserer Reise. Er hat so gut geschmeckt, dass wir uns einen kleinen Vorrat für zu Hause gekauft haben um das Marokko Feeling wieder aufleben zu lassen.
Am ersten Tag in Marrakesch haben wir eine Stadtrundfahrt in einer Kutsche gemacht, um uns einen Überblick zu verschaffen. Und jetzt, nach dem Flugzeug-Erlebnis, war ich wirklich begeistert von Marokko. Unsere Fahrt begann am UNESCO Weltkulturerbe Djemaa el Fna, vorbei an der Koutoubia-Moschee, bis zum Jardin Majorelle. Der Garten ist ein sehr bunter schöner Garten, der von Jacques Majorelle erschaffen wurde und von Yves Sait Laurent wiederentdeckt wurde. Er kaufte das Grundstück und machte den Garten noch ein kleines bisschen schöner. nach ihm wurde auch die Straße benannt, in der der Garten liegt.
Da wir am ersten Tag schon bei dem Djemaa al Fna in die Souks reinschnuppern konnten, sind wir am nächsten Tag wieder in die Stadt und sind in den Souks spazieren gegangen. Es war wie in 1001-Nacht, alles war bunt und hat nach orientalischen Gewürzen gerochen und hier konnte ich den orientalischen Geruch auch genießen, im Gegensatz zu dem Flugzeuggeruch. Es war beeindruckend: überall Händler die bunte Taschen, Tücher, Schuhe, Kleidung, Teller und Lampen verkauften. Dazwischen saßen Gewürzhändler auf dem Boden und haben bunte Gewürze und Düfte verkauft, die sie farblich passend in perfekter Kegelform aufgereiht haben. Aber mit ‚gemütlich durch die Souks bummeln‘ wird das hier nichts. Ständig muss man aufpassen nicht von einem Moped überfahren zu werden und gleichzeitig muss man die Händler die abwimmeln, die ständig versuchen dich in ihre Läden zu ziehen.
Wie das halt so ist, will man immer erstmal nur schauen, aber das wissen die Verkäufer. Deshalb sagen sie sowas wie: ‚Have a look, I make good price‘ und dann muss man handeln.
Eine weitere Taktik die an mir ‚angewendet wurde‘ ist, die Kundin schon auf der Straße mit einem Tuch zu umwickeln und sie wie eine Marokkanische Frau anzukleiden. Ich, mit meinen 14 Jahren, war doch etwas verängstigt, aber am Ende sah das echt stark aus und mein Vater hat ein Foto von mir gemacht. FEHLER. Für Fotos muss man in Marokko immer zahlen. Mein Vater hat glaub ich 10 Euro für dieses Foto gezahlt und die Tücher haben wir auch nicht bekommen. Aber was solls, es ist trotzdem eine schöne Erinnerung.
Also wenn man nicht interessiert ist, dann muss man eigentlich sein Blick auf den Boden richten und nur aus den Augenwinkeln die bunten Angebote betrachten.
Als wir wieder aus den Souks rausgefunden haben, war der Platz Djemaa el Fna schon viel belebter. Aber man durfte natürlich keine Bilder machen. Es waren tanzende Schlangen und Affen im Kostüm und andere mehr oder weniger merkwürdig angezogene Tiere zu sehen. Es war laut und belebt, es wurde getrommelt getanzt und Musik gemacht und gegessen.
Und mit diesen Erlebnissen ging es wieder zurück in unseren Club.
Der nächste Tag war die Silvesternacht. In unserem Club war das Abendessen und die Feier inklusive, aber wenn man in einem kleineren Hotel ist, ist Silvester in Marrakesch eher teuer. Es gibt auch kein wirkliches Feuerwerk, also das wird eher klein gehalten. Wer also eine echte Silvester-Reise machen will, sollte sich andere Destinationen suchen.
Ein weiteres tolles Erlebnis haben wir am nächsten Tag erlebt: Wir haben einen Ausritt auf Kamelen gemacht. Anfangs war es sehr gewöhnungsbedürftig auf diesem wackeligen Höcker zu sitzen und man dachte ständig man fällt gleich runter oder das Kamel verliert das Gleichgewicht, aber dann hat man sich dran gewöhnt und konnte sich bisschen den Palmenhain anschauen.
Das absolute Highlight unserer Marokko Reise war die Jeep Tour durch das Atlas Gebirge und die Wüste. Wir sind ganz früh gestartet und da war es noch echt kalt und sind dann mit Jeeps in den Atlas gefahren worden. Das was man da gesehen hat lässt sich mit Worten gar nicht beschreiben, Häusschen die genau die Farbe des roten Bodens hatten oder die Lichtspiele in der Morgendämmerung und zwischendrin Coca Cola Werbung. Das muss man selber gesehen haben. Deshalb auch mehr Bilder als Text.
Es wurde mit der Zeit immer wärmer und wärmer und in der Wüste wars dann schon richtig heiß. Ein typisch Marokkanisches Mittagessen war auch inklusive, genauso wie Tee trinken bei Einheimischen. Abends sind wir wieder mit tollen Erinnerungen zurückgekommen.
Die restliche Woche haben wir entspannt, und unsere Erlebnisse Revue passieren lassen. Als wir wieder in Deutschland ankamen hab ich mir gesagt, dass ich mit meinen Kindern da auf jeden Fall wieder hingehen werde, wenn nicht schon früher.
Bilder folgen noch
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